Grußbotschaft des Kreisvorstandes DIE LINKE. Dithmarschen

Wir wünschen allen Menschen einen „guten Rutsch“ und ein hoffentlich besseres Jahr 2021.
 
Zugegeben: Auch DIE LINKE als Partei hat nicht immer sofort eine Lösung für alle akuten Probleme bei der Hand.
Was wir aber immer hatten ist ein gutes Grundsatzprogramm mit vielen Lösungsangeboten, die nun auch in Teilen auch von den Regierungs- und anderen Parteien in der Corona-Krise, wenn auch zaghaft, eingesetzt oder gefordert wurden.
 
Es war erstaunlich zu sehen, wie schnell man sich von der neoliberalen „schwarzen Null“ (zumindest auf Zeit) verabschiedet hatte, natürlich um „die Wirtschaft“ zu stützen, aber auch um mit lange überfälligen Infrastrukturprojektinvestitionen zu beginnen.
Und selbst unsere Forderungen (zuvor als „sozialistische“ Träumereien verunglimpft) nach einer Vermögensabgabe, höherer Steuern für höhere Einkommen und einer Erbschaftssteuer auf Megavermögen, um die größten Profiteure unserer Wirtschaftssystem angemessen an den Kosten der Krise(n) zu beteiligen, steht nun im Raum.
Alle diese Beispiele zeigen deutlich: Es gibt Alternativen zum herrschenden neoliberalen Zeitgeist und die Politik der letzten ca. 30 Jahren ist alles andere als „alternativlos“. DIE LINKE ist diese Alternative!
 
Das Jahr 2020 hat uns alle „durchgeschüttelt“. Viele gewohnte Dinge und auch Verhaltensweisen wurden umgeworfen oder stehen auf dem Prüfstand. Die meisten Menschen standen vor persönlichen Herausforderungen oder mussten gar herbe Schickalsschläge hinnehmen oder hatten Todesfälle in ihren Familien. Unsere Gedanken, unser Mitgefühl und unsere Trauer sind bei allen Opfern dieser Krise.
Das Jahr 2021 wird nicht wesentlich besser werden. Die Corona-Krise ist noch lange nicht beendet. Im Gegenteil: Die Fallzahlen werden trotz verfügbarer Impfstoffe weiter ansteigen, die Wirtschaftsinstitute prognostizieren für das Frühjahr die größte Insolvenzwelle, die die Bundesrepublik jemals seit ihrem Bestehen erlebt hat, mit allem Leid und den psychosozialen Folgen die dies mit sich bringen wird.
 
Man könnte diese Krise aber auch als Chance hin zu einer Transformation unserer Gesellschaft in eine nachhaltige, sozialere und gerechtere Form zu begreifen, auch wenn dies manchmal wie ein abgeschmacktes Sprichwort wirkt. Die Gelegenheit und auch der Wille in der Bevölkerung dazu ist mehrheitlich da, wie alle Umfragen belegen. Jetzt und nicht erst im Jahre 2035.
Aber diese Corona-Krise machte auch für Alle die vorliegenden strukturellen Probleme mehr als sichtbar, vor denen wir seit grob einem Jahrzehnt warnen. Und das vor allem in den immer mehr unter Sparzwängen agierenden Sektoren, die traditionell als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge gegolten hatten: Gesundheit, Bildung und Schule, Kindererziehung, Altenpflege, Mobilität und ÖPNV, um nur einige zu nennen. Kurz: In all den Bereichen in dem ein profitorientierter Kapitalismus unserer Meinung nach nichts verloren hat. Die Folgen dieser neoliberalen Politik sind für alle Menschen offensichtlich geworden und auch im täglichen Leben erfahrbar und spürbar geworden.
 
Sei es im Gesundheitssektor, wo wir LINKEN schon lange eine Umkehr von der Privatisierungswelle, die bessere Entlohnung der Angestellten und die Neueinstellung von mehr als 100.000 neuen Fachkräften gefordert haben, wo nun viele Krankenhäuser vor der Zahlungsunfähigkeit stehen, weil sie sich um Covid19-Patient*innen gekümmert haben und dafür keine Einnahmen mehr aus anderen Behandlungen oder Operationen hatten. Oder im kaputt gesparten Bildungsbereich, wo lange klar war, das in maroden Schulen mit mangelnder (digitaler) Infrastruktur auch ohne eine Pandemie ein guter Unterricht auf dem Rücken der Lehrkräfte und Schüler*innen, und natürlich auch der Eltern, kaum möglich war.
 
Weitere Beispiele zu nennen, die Liste ist endlos lang, sprengt hier den Rahmen. Dies zeigt vielen Menschen auf, wie wichtig diese Bereiche sind und noch wichtiger, dass sie nicht nach wirtschaftlichen Parametern zu funktionieren haben. Der Unwille in der Bevölkerung ist messbar gestiegen und ebenso der Wille, vor allem der direkt Betroffenen, hier etwas verändern zu wollen.
Für uns in Dithmarschen stehen auch im Jahr 2021 viele Dinge auf der Agenda und wir haben, wahrscheinlich wieder unter den Corona-Bedingungen, einen Bundestagswahlkampf zu stemmen. Viele Menschen finden unsere politischen Inhalte erstrebens- und unterstützenswert, aber wie erreichen wir aber unsere Wähler*innenschaft und finden auch gesellschaftliche Mehrheiten für unsere Positionen?
 
Aber es gibt mehr als nur die Hoffnung, dass die Gelegenheit nun in der Krise da ist, unsere Gesellschaft wirklich „fit“ zu machen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Dass die Zeit nun da ist für eine Umwandelung zu einer digitalisierten Arbeitswelt, die auch viele Vorteile und Chancen bieten kann, einer nachhaltigeren und dem Gemeinwohl verpflichteten Ökonomie, die die Umwelt schont und den Klimawandel aufhalten kann, und nicht zuletzt eine solidarische und soziale Gesellschaft, in der niemand zurück gelassen wird und auch sozial abgesichert ohne Existenzängste leben und teilhaben kann am gesellschaftlichen Leben. Und das alles ist möglich, finanzierbar und umsetzbar.
 
In diesen Sinne wünschen wir Euch und uns allen viel Glück, Gesundheit und auch das Rückgrat und den Durchhaltewillen für das kommende und herausfordernde Jahr 2021.
 
Der Kreisvorstand,
DIE LINKE. Dithmarschen